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Bayerisches Infanteriegewehr M 69

Der Landwehrmann Karl Franke aus Muskau/Oberlausitz ließ sich im Jahre 1916 in einem Fotostudio ablichten. In seiner linken Hand hält er das bajonettierte bayrische Infanteriegewehr M 69 (System Werder), das erste deutsche Hinterladungsgewehr für die Metalleinheitspatrone mit Zentralfeuerzündung. Es wurde ab 1869 in der Bayerische Armee genutzt und bereits 1883 wieder ausgemustert und verkauft, da die deutschen Armeen reichseinheitlich mit Gewehren M 71 ausgerüstet wurden.

Da das Foto 1916 entstand, war das Gewehr M 69 nicht seine persönliche Ordonnanz-Langwaffe. Im Deutschen Kaiserreich (1871-1918) war der Waffenbesitz frei. Der Fotograf kaufte sich das Gewehr M 69 vermutlich bei einem der zahlreichen Anbieter von Gebrauchtwaffen, um Soldaten für die Fotografie „zu bewaffnen“. Das Gewehr M 69 lässt sich z.B. den Sammelgebieten „Verschlusssysteme“ und „Deutsche Ordonnanz-Gewehre“ zuordnen.

Quelle: Dokument- und Bildarchiv Arne Becker
Gutachter und Sachverständiger für Waffen