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Revolver Nagant M1895

Das russische Revolvermodell Nagant M1895 ist eine Konstruktion des Belgiers Henri-Léon Nagant. Der Nagant ist ein Revolver mit geschlossenem Rahmen im Kaliber 7,62 × 38 mm Nagant. Der Nagant ist einer der wenigen gasdichten Revolvermodelle. Gasdicht bedeutet, dass beim Abfeuern der Spalt zwischen Trommel und Laufende geschlossen wird, indem sich über eine Mechanik die Trommel an den Laufansatz drückt.

Der Nagant gehörte zur Standardbewaffnung der russischen und später sowjetischen Streitkräfte. Aufgrund der Versorgungsmängel mit Kurzwaffen führten auch Soldaten der Deutschen Wehrmacht erbeutete Nagant-Revolver als Ordonnanzwaffen. Auf der Fotografie hält der links abgebildete Soldat in seiner rechten Hand einen russischen Nagant-Revolver. Das Bild stammt aus dem Nachlass eines Sanitäters des Armee-Sanitätspark 520, der 18.Armee in der Heeresgruppe Nord im Raum NARWA um 1942. Interessantes Detail: Die beiden Soldaten tragen keine Ohrenschützer gegen die Kälte - sondern Kopfhörer.

Der Revolver Nagant lässt sich z.B. den Sammelgebieten „Nagant-Revolver“, „Revolversysteme“, „Deutsche Ordonnanz-Waffen“, „Russische Ordonnanz-Waffen“ und „Waffen der Firma Tulaer Waffenwerk (Ту́льский оруже́йный заво́д, ТОЗ)“ zuordnen.

Textquellen:
Heber, Thorsten: Kennblätter fremden Geräts Heft 1 Handwaffen. Norderstedt 2008.
Lockhoven, H.B.: Kleine Waffen-Bibliothek Nagant Revolver Heft 14. Rodenkirchen o.J.
Lidschun, Reiner; Wollert. Günter: Infanteriewaffen Illustrierte Enzyklopädie der Infanteriewaffen aus aller Welt bis 1945. Berlin 1998.

Quelle: Dokument- und Bildarchiv Arne Becker
Gutachter und Sachverständiger für Waffen