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Taschenpistole Sauer Modell 13

Der Feldwebelleutnant Martin Renkel (19.11.1877 in Dieburg – 29.11.1955 in Offenbach) trägt zum Mantel eine Taschenpistole. Aufgrund der Größe und sich abzeichnenden Kontur des Pistolenholsters könnte Renkel sich die Sauer-Taschenpistole Modell 13 umgeschnallt haben. Das Modell 13 ist die erste selbstentwickelte Pistole der Firma J.P. Sauer & Sohn in Suhl/Thüringen. Mit dem Modell 1913 wollte sich die Firma Sauer einen Anteil auf den stark wachsenden Markt an Taschenpistolen sichern. Die Besonderheit war: Im Gegensatz zu anderen Taschenpistolen, war der Lauf fest mit dem Griffstück verbunden, was die Präzision erhöhte.

Als Feldwebelleutnant musste sich Martin Renkel die Pistole, Fachterminus „Behelfswaffe“, selbst kaufen. Gemäß Armee-Verordnungsblatt Nr. 40 vom 11.08.1917 bekam er einen Preisnachlass von einem 1/3 auf den Neupreis von damals 37 Reichsmark. Die 25 Reichsmark entsprechen einer heutigen Kaufkraft von 58 €. Im vorletzten Knopfloch der linken Knopfleiste trägt Renkel das Band des preußischen Eisernen Kreuzes II. Klasse von 1914, eine Tapferkeitsauszeichnung. Am unteren rechten Bildrand ist die Spitze einer großen Ölkanne sichtbar. Vielleicht ein Hinweis auf seine militärische Verwendung. Das Pistole Sauer Modell 13 lässt sich z.B. den Sammelgebieten „Verschlusssysteme“, „Deutsche Ordonnanz-Waffen“ und „Waffen der Firma Sauer“ zuordnen.

Quelle: Dokument- und Bildarchiv Arne Becker
Gutachter und Sachverständiger für Waffen